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Es geht voran am Teltowkanal. Mit etwas Glück auch bald auf durchgängigen Geh- und Radwegen – zumindest auf einer Seite des Gewässers. Von einem „großen Durchbruch“ sprach Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) am Mittwoch auf der Sitzung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Der Teltow“ (KAT). Gemeinsam mit Wasser- und Schifffahrtsbehörden könnte man deren Betriebswege am Kanal für Fußgänger und Radfahrer ausbauen. Die nötigen rechtlichen Grundlagen habe Blasig bereits mit der Wasserbauverwaltung besprochen. Einstimmig signalisierten auch die anderen Vertreter der drei Gemeinden, sich gemeinsam für die Rad- und Wanderwegeplanungen in der Teltowkanalaue einzusetzen.

Auf Nachfrage der PNN bestätigte Michael Scholz, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin, seine Bereitschaft, die noch nicht vorhandenen Betriebswege mit der Öffentlichkeit zu teilen. „Wo es möglich ist, machen wir uns dafür stark“, so Scholz. Seine Behörde unterhält und pflegt den Teltowkanal. Doch das sei vom Wasser aus oft schwierig, deshalb wollen seine Leute von Land aus arbeiten.

Früher wäre das kein Problem gewesen: Sowohl auf der Nord- als auch der Südseite des Kanals hielten die Schifffahrtsämter einen durchgängigen Weg zum Treideln der Schiffe frei. Heute sind viele dieser Grundstücke verkauft, so dass Scholz selbst von einem „Flickenteppich“ spricht. An vielen Stellen, besonders auf der nördlichen Seite, ende der Einfluss seines Amtes an der Oberkante der Kanalböschung. Deshalb müssten sich alle drei Kommunen gemeinsam einsetzen, um die vielen bereits an Private verkauften oder in Gemeindebesitz befindlichen Grundstücke frei zu machen. Die größten Chancen sehe er dafür im südlichen Raum, so Scholz.

Seiner Forderung kamen die Kommunen in der KAT-Sitzung am Mittwoch in einem Antrag nach: Die KAT empfiehlt den drei Gemeinden, finanzielle Mittel für erste Streckenabschnitte bereit zu stellen, geeignete Fördermittel zu akquirieren und die rechtlichen Grundlagen für den Bau zu schaffen. Ob der neue Rad- und Wanderweg dann durchgängig parallel zum Teltowkanal verläuft, ist davon abhängig, wie erfolgreich die jeweiligen Kommunen diese Aufgaben erfüllen. Zur Not müsse der Weg an einigen Stellen auf die Straße zurückgeführt werden, erklärte Scholz. Auch an der Kleinmachnower Schleuse könnte es schwierig werden, die Wege noch vor dem geplanten Schleusenausbau zu realisieren bzw. anzubinden. Doch das sei für Scholz „kein grundsätzliches Problem“.

Indessen freuten sich die Vertreter der Teltowkanalaue-Initiative über die gemeinschaftliche Willensbekundung der Regionalpolitiker. Manfred Kühn, Vorsitzender der Interessengemeinschaft, spricht sogar von einer „Aufbruchstimmung“, und auch der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin sieht die „Visitenkarte der Region“ für die Zukunft neu skizziert. Und tatsächlich: Arbeiten die drei Gemeinden und die Schifffahrtsbehörden eng zusammen, so Scholz, könnte es sogar bereits in den nächsten ein bis zwei Jahren soweit sein mit dem freien Radeln und Wandern am Teltowkanal.
Tobias Reichelt