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Nach Scheitern einer regionalen Kooperation für den Teltowkanal wird nun ein neuer Weg gesucht

Teltow/Kleinmachnow - Ein gemeinsames regionales Kooperationsprojekt der drei mittelmärkischen Gemeinden Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf zur Aufwertung der Teltowkanalaue zu einem Regionalpark durch Rad- und Wanderwege ist gescheitert (PNN berichteten). Aber man hat das Vorhaben in Teltow und Kleinmachnow noch nicht aufgegeben. Wie Elisabeth Camin-Schmid von der Regionalgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) den PNN mitteilte, soll am kommenden Montag, dem 9. Januar, ein Treffen in Teltow stattfinden, um zu prüfen, ob mit einer Vereinsgründung das Projekt „Kanalaue“ doch noch realisiert werden könne.

„Am Montag wollen wir zuerst einmal feststellen, was überhaupt möglich ist“, sagte Camin-Schmid. Der gemeinsame Wille zur Tat sei da, doch viele die sich engagieren wollen, seien schon auf anderen Gebieten ehrenamtlich tätig. Darum hat Camin-Schmid neben den Mitgliedern des BUND andere Initiativen und auch Stadtverordnete zu dem Treffen eingeladen. Zwar gebe es noch keinen Zeitplan, doch da schon zum 100-jährigen Jubiläum des Teltowkanals im Juni ein provisorischer Wanderweg zwischen der Rammrathbrücke und der Teltower Werft fertig gestellt sein soll, ist hier Eile geboten.

Eine Vereinsgründung für das Vorhaben sei nötig, um die rechtliche Grundlagen zu schaffen und mögliche Förderungen in Anspruch nehmen zu können. Hier hofft Camin-Schmid auf eine Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda 21 von Teltow und Kleinmachnow, die vor allem auch personelle Hilfe leisten könnte. Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) hatte schon auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung im Dezember erklärt, dass die Kommune bereit sei, die finanziellen Mittel für das Agendabüro auch für die Aufwertung der Kanalaue zu sichern.

Gegenüber den PNN erklärte Blasig, dass die Gemeinde im Rahmen der Lokalen Agenda einen Mitarbeiter im Rathaus beschäftige, der für den Fall einer Vereinsgründung auch dessen Arbeit unterstützen könnte. Notwendig sei hier auch die Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Bundeswasserstraßenamt „Es ist jedoch vor allem wichtig, dass dieses Projekt nicht nur auf den Naturraum am Teltowkanal begrenzt ist“, erklärte Blasig.

Auch Elisabeth Camin-Schmid hofft, dass die mögliche Vereinsgründung nicht nur Auswirkungen auf den Uferstreifen am Teltowkanal hat. „Eine der ersten Aufgaben des Vereins muss es sein, zu prüfen, wie das Vorhaben in andere, auch straßenbauliche Projekte eingebunden werden kann“, so Camin-Schmid. Berlin habe beispielsweise für die Gestaltung des Mauerweges EU-Fördermittel in Höhe von 90 Prozent bekommen. Vielleicht sei so etwas auch in Teltow möglich. Schließlich müssen die geplanten Rad- und Wanderwege am Kanalufer an vorhandene Straßen im Ort angeschlossen werden, um so von verschiedenen Punkten erreichbar zu sein.

Weitere Aufgaben für den zukünftigen Verein bestehen in der Klärung von Eigentums- und Nutzungsfragen. Bis zur Wende 1989 war das Gebiet um den Teltowkanal größtenteils Grenzgebiet und konnte nach 1990 für einen gewissen Zeitraum auf der alten Postenroute schon als Wanderweg genutzt werden. Durch den Verkauf von Flächen seitens der Treuhandgesellschaft befänden sich nun auch bestimmte Grundstücke in Privatbesitz.

Obwohl das regionale Kooperationsprojekt „Kanalaue“ im Dezember am Votum der Stahnsdorfer scheiterte, hoffen Camin-Schmid und Blasig, dass bei den zukünftigen Bemühungen alle drei Gemeinden zusammen arbeiten. D. Becker

Die Veranstaltung zur Gründung eines Vereins zur Aufwertung der Kanalaue findet am Montag, 9. Januar, 19 Uhr im Teltower Bürgerhaus, Ritterstraße 10, statt.