24.11.2012: pnn

Sanft rollen am Teltowkanal
Der Ausbau der Radwegstrecke zwischen Potsdam und Berlin geht Schritt für Schritt voran
Region Teltow - Leise und leicht rollt das Fahrrad auf dem neuen Asphalt am Campingplatz Dreilinden. Die Gemeinde Kleinmachnow hat auf diesem 750 Meter langen Abschnitt jetzt die Sanierung des Rad- und Wanderweges abgeschlossen. Er ist Bestandteil einer insgesamt 19 Kilometer langen Strecke, die einmal durchgehend Potsdam und Berlin entlang des Teltowkanals durch oft reizvolle Landschaft verbinden soll. Noch gibt es viel Flickwerk, doch vor allem in der Gemeinde Kleinmachnow nimmt man die Aufgabe sehr ernst, ist man dabei, Schritt für Schritt die Lücken zu schließen.
Der jetzt fertiggestellte Abschnitt ist ein ehemaliger Kolonnenweg der Grenztruppen. Der Zahn der Zeit hatte kräftig an ihm genagt, in weiten Teilen war er von Wurzelwerk angehoben worden. In Richtung Potsdam endet der 2,50 Meter breite Asphaltweg jetzt noch auf einer Sandpiste, aber auch das soll sich bald ändern. Es gebe bereits Pläne, auch diese gut einen Kilometer lange Lücke in Richtung Westen schrittweise auszubauen, sagte Jörg Ernsting, Fachdienstleiter für Stadtplanung in Kleinmachnow, den PNN. Gleiches gelte für den kurzen verbleibenden Abschnitt bis zur A115. „Die Abstimmungen mit den zuständigen Behörden laufen und auch die Fachausschüsse der Gemeindevertretung werden sich demnächst mit diesem Thema befassen“, kündigte Ernsting an. Er hofft, dass bereits im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werden kann.

Schon in Arbeit ist ein weiterer 800 Meter langer Radwegeabschnitt zwischen Friedens- und Rammrathbrücke – voraussichtliche Fertigstellung ist im Frühjahr 2013. Dort gab es zwischen Teltowkanal, NH-Hotel und Sportforum bisher nur einen Trampelpfad – er muss wegen der Bauarbeiten jetzt abschnittsweise gesperrt werden, teilte Rathaussprecherin Martina Bellack mit. Der bisherige Pfad birgt erhebliche Gefahrenstellen. „Um ihn für Wanderer und Radfahrer und vor allem für Kinder künftig sicherer zu machen, wird er nun vom Ufer abgerückt“, so Bellack. 100 000 Euro hat die Gemeinde dafür veranschlagt.
Der neue Weg zwischen den beiden Brücken wird in zwei Meter Breite mit einem wasser– und luftdurchlässigen Kalksteinschotter-Belag ausgebaut. Sein Verlauf sei unter Berücksichtigung des Baumbestandes festgelegt worden. „Doch bei Jungaufwuchs, geschädigten Bäumen und Altbestand lassen sich in der beengten Trasse Fällungen leider nicht vermeiden“, so die Rathaussprecherin. Die Fällungen seien mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt, Ausgleichsmaßnahmen wurden festgelegt. Da die Rammrathbrücke 2014/2015 voraussichtlich vollständig erneuert wird, muss der Radweg dort zunächst provisorisch über den dortigen Parkplatz angeschlossen werden. Nach Fertigstellung der Brücke soll er dann ufernah weiter unter der Brücke hindurchgeführt werden.
Dass die Strecke am Teltowkanal künftig eine große Bedeutung für die Naherholung und die touristische Erschließung der Region haben wird – darüber sind sich die Kommunalvertreter von Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf einig. Deshalb hatte man sich vor gut drei Jahren auch auf einen entsprechenden gemeinsamen Grundsatzbeschluss über den Ausbau geeinigt. Allerdings müssen die Kommunen den Wegebau derzeit allein aus eigener finanzieller Kraft stemmen. Zwar gab es vor mehreren Jahren ein Förderversprechen vom Bundesumweltministerium, das wurde jedoch wieder zurückgezogen. Wohl auch deshalb wurde das gemeinsame Projekt in Teltow und Stahnsdorf bisher nur zaghaft umgesetzt. Ein deutlicher Vorteil für Kleinmachnow ist, dass man dort im Gegensatz zu den Nachbarkommunen viele gemeindeeigene Flächen nutzen kann.
Doch auch in Teltow werde es jetzt weiter vorangehen, wie die 1. Beigeordnete Beate Rietz (SPD) den PNN sagte. Wie berichtet soll am Teltowkanal ein Stadthafen für touristische Zwecke ausgebaut werden. Der entsprechende Bebauungsplan wird voraussichtlich im Frühjahr 2013 von den Stadtverordneten beschlossen – die benötigten Flächen wurden bereits von der Kommune erworben. Fest steht bereits, dass am dortigen Abschnitt des Teltowkanals auch ein Rad- und Wanderweg gebaut wird – über die Hafeneinfahrt soll für ihn eine Brücke gebaut werden. „Das war eine zentrale Forderung des Beirates, der für die Gestaltung dieses Gebietes gebildet wurde“, so Beate Rietz. Ziel sei es, abschließend die Radweglücke bis zum Zehlendorfer Damm und der Knesebeckbrücke zu schließen.
von Hagen Ludwig
pnn
24.11.2012
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